Hunde sind in der Lage, bis zu zwei Drittel der gesamten Energie aus Stärke in Form von Kohlenhydraten aufzunehmen.
Es ist eine ewige Diskussion, ob Getreide in der Hundeernährung nun gut ist oder nicht. Das betrifft natürlich auch BARFen. Für viele Hundebesitzer gehört Getreide nicht zur Rohfütterung. Getreide, zu dem übrigens auch der glutenfreie Reis zählt, und Kartoffeln bilden allerdings wertvolle Kohlenhydratquellen, die den Tieren die benötigte Energie besonders schnell zur Verfügung stellen. Bis zu zwei Drittel ihres Energiebedarfs können Hunde aus Stärke aufnehmen1. Und das kann für einige Vierbeiner durchaus förderlich sein. Denken Sie beispielsweise an sportlich sehr aktive Rennhunde. Auch kranke Tiere oder solche in speziellen Lebensphasen wie Trächtigkeit profitieren unter Umständen von Stärke als schneller Energiequelle.
Außerdem: In Form von Kohlenhydraten wird der Körper nicht mit weiteren Stoffen belastet, die möglicherweise nicht benötigt werden oder die aufwendig neutralisiert und ausgeschieden werden müssen – wie es zum Beispiel bei überschüssigem Protein-Stickstoff der Fall ist.
Richtig ist allerdings auch: Kohlenhydrate sind für Hunde grundsätzlich verzichtbar, da sie den Tieren keine lebensnotwendigen Nährstoffe liefern. Aber Energie ist ebenso essenziell. Deswegen wandern bei vielen BARFern Kartoffeln und auch Reis bereits in den Napf, gegenüber glutenhaltigem Getreide verhalten sich die meisten jedoch weiterhin skeptisch. Noch immer beherrscht das Vorurteil die Köpfe, dass insbesondere das in zahlreichen Sorten enthaltene Gluten ein Allergieauslöser sei.
Das Klebereiweiß Gluten ist in bestimmten Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen und Gerste enthalten. Heute hört man vermehrt von einer Glutenunverträglichkeit bei Mensch und Tier. Das führt zu einem Irrglauben – nämlich, dass Gluten ein Allergieauslöser sei. So wie der Hund auf jedes Protein allergisch reagieren kann, kann er es auch auf Gluten. Jedoch gibt es bei unseren Vierbeinern nicht die beim Menschen beschriebene Glutenunverträglichkeit.
Eine Allergie richtet sich nicht pauschal gegen jedes Getreide. So kommt es beispielsweise vor, dass ein Tier Mais nicht verträgt, dafür aber Weizen sehr gut verarbeiten kann. Im Getreide enthaltenes Protein kann ebenso eine Allergie auslösen wie ein nicht im Getreide enthaltenes Protein. So haben Studien gezeigt, dass Getreideeiweiße nicht häufiger allergen sind als tierische Eiweiße.
Bis heute ist eine vererbbare Gluten-Unverträglichkeit wissenschaftlich nur beim Irish Setter nachgewiesen. Eine allgemeine „Getreideallergie“ gibt es nicht. Deswegen ist ein getreidefreies Hundefutter nicht automatisch auch antiallergen.
Verschiedene Kohlenhydratquellen stehen bei der Hundeernährung zur Verfügung. Hafer enthält beispielsweise nur wenig und bei Sortenreinheit tatsächlich gar kein Gluten. Auch bieten sich sogenannte Pseudogetreide-Sorten wie Hirse, Amaranth oder Naturreis an. Diese sind glutenfrei und reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Aminosäuren.
Hier ein Überblick:
Enthält Gluten | Glutenfrei |
Weizen | Reis |
Hartweizen | Kartoffeln |
Dinkel | Süßkartoffel |
Roggen | Mais |
Kamut | Hirse |
Emmer | Amaranth |
Einkorn | Quinoa |
Hafer1 |
Buchweizen |
Gerste1 |
Tapioka |
Im naturbelassenen Zustand mag Getreide zwar wertvoll sein, aber nicht für den Hund. Unsere Vierbeiner können ganze Getreidekörner nicht verdauen. Besser ist es also, die Körner vor dem Füttern zu schroten.
Kartoffeln und Reis müssen ebenfalls vorab gekocht werden. Wichtig hierbei ist, dass alles mit viel Wasser gut durchgekocht ist – also nicht al dente, so wie wir es für uns bevorzugen würden, sondern schön matschig.
Eine gute und vor allem praktische Alternative sind Flocken. Kartoffel-, Hirse-, Amaranth- und Buchweizenflocken oder Puffreis beispielsweise übergießen Sie einfach mit Wasser und lassen das Futter etwas quellen. Einzig Haferflocken können Hunde auch im puren Zustand verdauen.
Die Verdaulichkeit spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden Ihres Hundes. Oft kommt es beim BARFen wegen der überwiegend fleischreichen Ernährung zu Fehlgärungen und Blähung. Diese resultieren häufig aus dem hohen Proteinanteil des Fleisches, der das Wachstum der eiweißspaltenden Darmbakterien begünstigt. Bemerken Sie bei Ihrem Liebling verstärkt Blähungen und/oder übel riechenden, schmierigen Kot, reduzieren Sie den Fleischanteil und füttern Sie mehr stärkereiche Futtermittel.
Ob Sie sich hierbei für Getreide oder Kartoffeln entscheiden, bleibt dabei ganz Ihnen beziehungsweise der Verträglichkeit der Produkte bei Ihrem Hund überlassen. Aus ernährungsphysiologischer Sicht spricht jedenfalls bisher nichts gegen Getreide im BARF-Fressnapf.
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Quelle:Bei der Umstellung von herkömmlichem Futter auf BARF (Bedarfs- und artgerecht richtig füttern) empfehlen wir ein schrittweises Vorgehen ...
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