Die Rationsgestaltung nach dem Beutetierschema zählt zu den bekanntesten BARFprinzipien und gilt als möglichst natürliche Hundeernährung.
Wir lieben unsere Hunde. Deshalb wünschen wir uns für unsere Vierbeiner ein langes und gesundes Leben. Eine optimale und an das Tier angepasste Ernährung ist die Basis dafür. Dabei spielen neben dem Alter beispielsweise auch der Aktivitätsgrad sowie etwaige Erkrankungen des Hundes eine Rolle. Manche Tiere können sich aus gesundheitlichen Gründen und/oder wegen des fortschreitenden Alters nicht mehr ausreichend bewegen, andere leiden beispielsweise an einer Futtermittelunverträglichkeit.
Um die für Ihren Hund bestmögliche individuelle Versorgung zu gewährleisten, kann BARFen eine gute Fütterungsmethode sein. Zudem haben Sie die Kontrolle über Qualität, Herkunft und Verarbeitung der einzelnen Bestandteile. So wissen Sie, was genau im Napf Ihres Hundes landet. Denn aus ernährungsphysiologischer Sicht sind Ausgewogenheit und Bekömmlichkeit der Ration entscheidend für eine gesunde Ernährung des Hundes.
BARFen hat sich zu einer fest etablierten Ernährungsmethode für Hunde entwickelt. Die Rohfütterung galt schon vor Jahren als möglichst naturnahe Hundeernährung. Allerdings war BARFen vor etwa zehn Jahren noch mit viel Aufwand verbunden. Die Rationsgestaltung trieb so manchen Hundebesitzer zur Verzweiflung und ohne den Metzger des Vertauens ging ohnehin gar nichts. Heute steht ein vielseitiges BARF-Angebot zur Verfügung. Im Grunde genommen erfordert eine naturnahe Hundefütterung eines gesunden Durchschnittstieres kaum mehr von Ihnen, als wenn Sie Ihren Hund mit Trockenfutter oder nassem Fertigfutter versorgen.
Mit den verschiedenen Bausteinen einer Systemfütterung wie PREMIERE Raw Kitchen stellen Sie die Rationen ganz unkompliziert selbst zusammen. Diese BARF-Mahlzeiten orientieren sich am Prinzip des Beutetierschemas, das wir Ihnen im Folgenden gerne genauer erklären.
Das Akronym BARF wurde in den vergangenen Jahren international unterschiedlich interpretiert. Früher war im Englischen beispielsweise die Ausformulierung „Bones And Raw Food“ (Knochen und rohes Futter) üblich, im Deutschen ist „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ oder „Bedarfs- und Artgerecht Richtig Füttern“ die geläufigste Ausformulierung
Was wirklich hinter dem Akronym BARFen beim Hund stecken darf, darüber ist man sich bis heute nicht einig:
Manche Ernährungsexperten sind der Meinung, dass BARF nur die Rationsgestaltung nach dem Beutetierschema bezeichnen darf.
Andere sehen den Begriff synonym zur Rohfütterung im Allgemeinen.
Eine weitere Fütterungsform ist Teilbarfen. Auch hier scheiden sich die Geister: Einige meinen damit die Zufütterung von Trockenfutter, andere die Beigabe von gekochten Zutaten.
Sicher ist: BARFen orientiert sich an der natürlichen Ernährung des Wolfes. Die wilden Tiere fressen naturbedingt das, was sie bekommen – am liebsten frische Beute, die fast komplett verspeist wird. Vom Magen-Darm-Trakt fressen Wölfe jedoch entgegen vieler Meinungen nur die Hüllen. Vielleicht haben Sie auch davon gehört, dass Wölfe angeblich den Mageninhalt ihrer Beute fressen? Dem ist für gewöhnlich nicht so. Die Tiere meiden unnötigen Ballast. Wenn Gräser im Wolfskot auftauchen, haben sie versehentlich Teile des Inneren von Magen oder Darm verspeist1.
Zwar orientiert sich die naturnahe Ernährung unserer Hunde am Wolf, es sind jedoch moderne Aspekte der Fütterung hinzugekommen. Beispielsweise enthalten die Beutetiere des Wolfes so gut wie keine Kohlenhydrate, unsere Hunde haben sich aber mittlerweile an die Aufnahme von Stärken im Futter angepasst 2.
Grundsätzlich frisst ein Wolf auch weitaus mehr als ein Hund. Daher ist er in der Lage, deutlich mehr Nährstoffe aufzunehmen, die wir unseren Vierbeinern anders zuführen müssen – und zwar auch, weil der Energiebedarf und damit die Futtermenge geringer ausfällt. Darüber hinaus werden unsere Hunde heute mit ausgebluteten Schlachtkörpern gefüttert. Diese liefern per se ein anderes Nährstoffprofil als die Beutetiere des Wolfs.
Was Haushunde und Wölfe aber weiterhin gemein haben: Beide gehören zur Ordnung der Carnivora – Raubtiere. Diese Gattungen müssen nicht zwingend Fleischfresser sein. Während tierische Nahrung für Katzen beispielsweise unverzichtbar ist, verschmäht ein Carnivora wie etwa der Panda die animalische Kost vollkommen und ernährt sich lieber vegetarisch. Unsere Hunde sind sozusagen Flexitaner. Sie können sich auf unterschiedliche Weise ernähren und pflanzliche Bestandteile gut verarbeiten.
Ein Beispiel: Karotten enthalten bekanntlich viel ß-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Nehmen wir an, ein Hund würde nun reichlich Möhren zu fressen bekommen: Sein Organismus könnte das ß-Carotin in Vitamin A umwandeln und aufnehmen – der einer Katze dagegen nicht. Wegen eines fehlenden Enzyms sind unsere Miezen nicht in der Lage, diesen in Pflanzen vorkommenden Nährstoff zu nutzen.
Eine BARFration stellen Sie so zusammen, dass Sie mit unterschiedlichen Komponenten sozusagen das Beutetier im Hinblick auf die Nährstoffzusammensetzung nachbauen. Man spricht vom Beutetierschema.
Besonders gängig ist dieses Schema nach Swanie Simon. Demnach sollte sich eine Ration wie folgt zusammensetzen:
70–80 % tierische Erzeugnisse wie Muskelfleisch, Innereien, fleischige Knochen, aber auch Eier und Milchprodukte
20–30% pflanzliche Erzeugnisse wie Gemüse, Obst und optional Getreide
Ergänzt werden die Rationen mit Kräutern und Ölen oder weiteren Ergänzungsfuttermitteln, die nach Bedarf ausgewählt werden.
Heute barfen viele Tierhalter ohne Knochen. Es gibt Tierärzte, die das Verfüttern von Knochen ohnehin kritisch bewerten. Gefährlich sind Röhrenknochen und Knochen von alten Schlachttieren – insbesondere Knochen von Geflügel splittern leicht. Diese können zu inneren Verletzungen führen.
Mit PREMIERE Raw Kitchen steigen Sie ganz einfach in die Welt des BARFens ein. Mit dem BARF-Rechner ermitteln Sie die Nährstoffe, die Ihr Liebling braucht. Anschließend erhalten Sie eine Fütterungsempfehlung, die Sie sich per E-Mail zuschicken lassen und ausdrucken können. Im Fressnapf-Markt in Ihrer Nähe stellen Sie die Rationen bequem zusammen. Haben Sie noch Fragen, berät Sie unser Fachpersonal vor Ort gerne persönlich.
Quellen:Bei der Umstellung von herkömmlichem Futter auf BARF (Bedarfs- und artgerecht richtig füttern) empfehlen wir ein schrittweises Vorgehen ...
Wenn Sie Ihren Hund BARFen, füttern Sie ihn damit so naturnah wie möglich. Das hat viele Vorteile, birgt aber auch Risiken.
Mit geeignetem Zubehör und unter Berücksichtigung einiger Hygienemaßnahmen bereiten Sie ganz einfach vollwertige BARF-Mahlzeiten für Ihren Liebling zu.
BARF-Mahlzeiten sind gut verdaulich und verringerndie Kotmenge des Hundes. Führen Sie das neue Futter Schritt für Schritt ein und achten Sie auf die Kotqualität.
Der Nährstoffbedarf richtet sich in erster Linie nach dem Körpergewicht, ist aber ebenso wie der Energiebedarf immer individuell für jeden Hund zu bestimmen.
Hunde sind in der Lage, bis zu zwei Drittel der gesamten Energie aus Stärke in Form von Kohlenhydraten aufzunehmen.
Im Alter haben Hunde einen veränderten Energie- und Nährstoffbedarf. Daher ist es wichtig, zu erkennen, wann ein Hund zu den Senioren zählt, und die Mahlzeiten entsprechend anzupassen.
Für eine ausgewogene BARF-Mahlzeit sind verschiedene Lebensmittel essenziell – auch Zusätze können unter Umständen sinnvoll sein.
Was dürfen Hunde nicht essen und gehört auch nicht in die BARF-Ration? Informieren Sie sich hier über giftige Lebensmittel für Ihren Hund.
Wie berechne ich die Futtermenge?
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